Indoor-Growing bietet eine kontrollierte Umgebung für Pflanzen, birgt aber auch einige Herausforderungen, besonders für Einsteiger. Um langfristig gesunde und ertragreiche Pflanzen zu kultivieren, ist es wichtig, typische Anfängerfehler zu erkennen und zu vermeiden. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du Überbewässerung, falsche Lichtzyklen und unzureichende Belüftung in den Griff bekommst.
Fehler Nr. 1: Über- und Unterbewässerung
Einer der häufigsten Anfängerfehler ist das falsche Bewässern der Pflanzen. Viele Grower neigen dazu, ihre Pflanzen zu häufig oder zu selten zu gießen, was das Wurzelwachstum und die allgemeine Gesundheit beeinträchtigen kann.
Überbewässerung
Zu viel Wasser führt oft zu Staunässe, was Wurzelfäule und Schimmelbildung begünstigt. Staunässe blockiert die Sauerstoffversorgung der Wurzeln und kann die Pflanze nachhaltig schädigen.
Tipps zur Vermeidung:
- Fingerprobe: Prüfe die Feuchtigkeit, indem du den Finger etwa 2-3 cm tief in die Erde steckst. Ist die Erde noch feucht, warte mit dem nächsten Gießen.
- Drainagesystem: Nutze Töpfe mit Drainagelöchern, damit überschüssiges Wasser abfließen kann. Eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton am Boden des Topfes kann ebenfalls helfen.
- Gießroutine: Entwickle eine regelmäßige Routine und achte darauf, dass die Pflanzen nur dann Wasser bekommen, wenn die oberste Erdschicht trocken ist.
Unterbewässerung
Zu wenig Wasser ist ebenfalls problematisch, da die Pflanzen in der Wachstumsphase viel Feuchtigkeit benötigen. Trockene Erde kann das Wachstum verlangsamen und die Blütenbildung beeinträchtigen.
Tipps zur Vermeidung:
- Gleichmäßige Bewässerung: Achte darauf, die Erde gleichmäßig zu befeuchten und vermeide trockene Stellen.
- Wasserspeichernde Substrate: Mischungen mit Kokoserde speichern Feuchtigkeit und sind ideal für Anfänger, die Schwierigkeiten mit der Gießhäufigkeit haben.
Fehler Nr. 2: Falsche Lichtzyklen und Lichtintensität
Die Beleuchtung ist beim Indoor-Growing essenziell, da sie das Sonnenlicht ersetzt. Falsche Lichtzyklen oder zu schwache Beleuchtung können das Wachstum stark beeinträchtigen.
Unregelmäßige Lichtzyklen
Pflanzen benötigen konstante Lichtzyklen, um gesund zu wachsen. In der Wachstumsphase sind etwa 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit ideal, während die Blütephase meist mit einem 12/12-Zyklus (12 Stunden Licht, 12 Stunden Dunkelheit) erfolgt.
Tipps zur Vermeidung:
- Zeitschaltuhren verwenden: Eine Zeitschaltuhr stellt sicher, dass die Beleuchtung zuverlässig nach Plan erfolgt und eliminiert das Risiko, dass Pflanzen zu lange oder zu wenig Licht bekommen.
- Phasenwechsel beachten: Achte darauf, den Lichtzyklus an die Wachstumsphase anzupassen. Bei einigen Pflanzen führt zu viel Licht in der Blütephase dazu, dass die Blütenbildung verzögert oder gestört wird.
Falsche Lichtintensität
Zu schwache Beleuchtung oder die falsche Lichtfarbe kann das Pflanzenwachstum hemmen. Blaue Lichtanteile fördern das vegetative Wachstum, während rotes Licht die Blütenbildung unterstützt.
Tipps zur Vermeidung:
- LED-Grow-Lights mit Full-Spectrum verwenden: LED-Lampen bieten oft ein einstellbares Spektrum und sind ideal, um die Bedürfnisse der Pflanzen in jeder Wachstumsphase abzudecken.
- Abstand zur Lichtquelle prüfen: Achte darauf, dass die Pflanzen nicht zu nah oder zu weit von der Lichtquelle entfernt stehen, da dies das Wachstum beeinträchtigen kann. Ein Abstand von 30-60 cm ist in den meisten Fällen ideal.
Fehler Nr. 3: Mangelhafte Belüftung und Luftzirkulation
Die Luftzirkulation und Belüftung sind essenziell für gesunde Pflanzen, da sie Sauerstoff zuführen, CO₂ abführen und die Temperatur regulieren. Mangelhafte Belüftung führt oft zu einem ungesunden Klima, das die Pflanze anfälliger für Krankheiten macht.
Fehlende Frischluftzufuhr
Ein Mangel an Frischluft führt zu einer CO₂-Armut, was das Wachstum verlangsamt und den Stoffwechsel der Pflanze beeinträchtigt.
Tipps zur Vermeidung:
- Abluftsystem installieren: Ein Abluftsystem sorgt dafür, dass die verbrauchte Luft abtransportiert wird und frische Luft einströmt. Ein Ventilator kann dabei helfen, die Luft in Bewegung zu halten.
- Aktivkohlefilter verwenden: Bei geruchsintensiven Pflanzen bietet ein Aktivkohlefilter zusätzlich eine geruchsneutralisierende Funktion.
Keine Luftzirkulation in der Box
Stille Luft in der Growbox kann zu Schimmelbildung führen und die Pflanze anfällig für Krankheiten machen.
Tipps zur Vermeidung:
- Umluftventilatoren: Ein kleiner Ventilator innerhalb der Box fördert die Luftbewegung und stärkt die Pflanzen, indem sie durch die Luftbewegung stabilisiert werden.
- Regelmäßige Kontrolle: Prüfe die Luftzirkulation regelmäßig und stelle sicher, dass der Ventilator an verschiedenen Positionen in der Box platziert werden kann.
Fehler Nr. 4: Unsachgemäße Nährstoffzufuhr und Düngung
Zu viel oder zu wenig Dünger kann das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen beeinträchtigen. Ein Übermaß an Nährstoffen führt zu Verbrennungen an den Wurzeln, während ein Mangel zu Mangelerscheinungen führt.
Überdüngung
Besonders Anfänger neigen dazu, zu viel Dünger zu verwenden, was die Wurzeln schädigen und das Wachstum verlangsamen kann.
Tipps zur Vermeidung:
- Düngemenge reduzieren: Halte dich an die Dosierungsempfehlungen auf dem Düngemittel und reduziere die Menge für junge Pflanzen.
- Flüssigdünger verwenden: Flüssige Düngemittel lassen sich leichter dosieren und ermöglichen eine bessere Kontrolle über die Nährstoffversorgung.
Unterdüngung
Pflanzen, die nicht genügend Nährstoffe erhalten, zeigen Mangelerscheinungen wie blasse Blätter und ein verkümmertes Wachstum.
Tipps zur Vermeidung:
- Boden- oder Substratwechsel prüfen: Einige Böden enthalten bereits Nährstoffe, die sich nach einer gewissen Zeit verbrauchen. Achte darauf, das Substrat zu wechseln oder zusätzliche Nährstoffe hinzuzufügen.
- pH-Wert im Auge behalten: Ein optimaler pH-Wert von 6-6,5 im Wasser sorgt dafür, dass die Nährstoffe optimal aufgenommen werden.
Fehler Nr. 5: Ignorieren der Wachstumsbedingungen
Viele Anfänger machen den Fehler, die Wachstumsbedingungen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu vernachlässigen. Ungünstige Bedingungen führen jedoch schnell zu Wachstumsstörungen und machen die Pflanzen anfälliger für Schädlinge.
Zu hohe oder zu niedrige Temperatur
Temperaturstress kann die Pflanze schwächen und ihr Wachstum verlangsamen.
Tipps zur Vermeidung:
- Temperaturkontrolle: Ein Thermo-Hygrometer hilft dir, die Temperatur konstant zu überwachen. Bei Bedarf kannst du die Temperatur mit einem kleinen Heizgerät oder Ventilator anpassen.
- Optimale Temperatur einstellen: Die meisten Pflanzen wachsen bei Temperaturen zwischen 20-25 °C am besten.
Unzureichende Luftfeuchtigkeit
Eine zu hohe oder niedrige Luftfeuchtigkeit wirkt sich negativ auf das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen aus.
Tipps zur Vermeidung:
- Luftbefeuchter oder -entfeuchter verwenden: Je nach Bedürfnis kannst du die Luftfeuchtigkeit in der Box anpassen, um optimale Bedingungen zu schaffen.
- Regelmäßige Kontrolle: Die ideale Luftfeuchtigkeit liegt in der Wachstumsphase zwischen 60-70 %, während in der Blütephase 40-50 % angestrebt werden sollten.
Fazit
Indoor-Growing bietet die Möglichkeit, das Wachstum der Pflanzen zu steuern und gezielt zu verbessern. Indem du häufige Anfängerfehler wie Überbewässerung, falsche Lichtzyklen und mangelhafte Belüftung vermeidest, schaffst du stabile Bedingungen und verbesserst die Ernte. Setze auf gut durchdachte Routinen, die richtige Ausrüstung und regelmäßige Kontrollen, um langfristig gesunde und ertragreiche Pflanzen zu züchten.
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