Licht ist das A und O im Indoor-Gardening. Es liefert die Energie für die Photosynthese und steuert entscheidende Prozesse im Pflanzenleben. Doch Licht ist nicht gleich Licht! Um optimale Ergebnisse zu erzielen, muss die Beleuchtung an die jeweilige Wachstumsphase angepasst werden. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über Lichtzyklen, Intensität und Spektren – und wie du diese Parameter gezielt einsetzt, um das Wachstum deiner Pflanzen zu optimieren.
Die Wachstumsphasen im Überblick
Bevor wir uns den Beleuchtungstechniken widmen, ein kurzer Überblick über die wichtigsten Wachstumsphasen:
- Keimung: In dieser Phase bricht der Samen auf und die ersten Wurzeln und Blätter bilden sich.
- Sämlingsphase: Die junge Pflanze entwickelt sich und bildet die ersten Laubblätter.
- Vegetative Phase: In dieser Phase konzentriert sich die Pflanze auf das Wachstum von Blättern und Stängeln.
- Blütephase: Die Pflanze bildet Blüten aus, die sich später zu Früchten entwickeln.
Lichtzyklen: Den Tag-Nacht-Rhythmus simulieren
Pflanzen haben eine innere Uhr, die ihren Tag-Nacht-Rhythmus steuert. Im Indoor-Gardening simulieren wir diesen Rhythmus mit künstlichen Lichtzyklen. Die Photoperiode, also die Dauer der Licht- und Dunkelphasen, beeinflusst das Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen.
- Vegetative Phase: In der vegetativen Phase benötigen die meisten Pflanzen eine längere Beleuchtungsdauer. Ein 18/6-Zyklus (18 Stunden Licht, 6 Stunden Dunkelheit) hat sich bewährt. Die lange Beleuchtungsdauer fördert das vegetative Wachstum und die Bildung von Blättern und Stängeln.
- Blütephase: Um die Blütenbildung einzuleiten, wird die Beleuchtungsdauer reduziert. Ein 12/12-Zyklus (12 Stunden Licht, 12 Stunden Dunkelheit) simuliert die kürzeren Tage im Herbst und signalisiert den Pflanzen, dass es Zeit ist zu blühen.
Tipp: Einige Pflanzenarten, sogenannte autoflowering Sorten, blühen unabhängig von der Photoperiode. Sie eignen sich besonders für Anfänger, da die Steuerung der Lichtzyklen entfällt.
Lichtintensität: Die richtige Dosis Licht
Die Lichtintensität, also die Menge an Licht, die auf die Pflanzen trifft, ist ein weiterer wichtiger Faktor. Zu wenig Licht führt zu vergeilten Pflanzen mit dünnen Stängeln und kleinen Blättern. Zu viel Licht kann zu Verbrennungen und Stress führen.
- Messung der Lichtintensität: Die Lichtintensität wird in Lux oder PPFD (Photosynthetic Photon Flux Density) gemessen. Ein Luxmeter oder PPFD-Meter hilft, die optimale Lichtintensität zu ermitteln.
- Anpassung an die Wachstumsphase: Die Lichtintensität sollte an die jeweilige Wachstumsphase angepasst werden. In der Keimung und Sämlingsphase benötigen die Pflanzen weniger Licht als in der vegetativen Phase und Blütephase.
- Abstand zur Lichtquelle: Der Abstand zwischen Pflanzen und Lichtquelle beeinflusst die Lichtintensität. Je näher die Pflanzen an der Lichtquelle sind, desto höher ist die Intensität. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen nicht zu nah an der Lampe stehen, um Verbrennungen zu vermeiden.
Tipp: Beobachte deine Pflanzen genau! Anzeichen für Lichtmangel sind vergeilte Pflanzen und helle, kleine Blätter. Anzeichen für zu viel Licht sind verbrannte Blätter und verfärbte Blattspitzen.
Lichtspektrum: Die richtige Farbe für jede Phase
Das Lichtspektrum beschreibt die Zusammensetzung des Lichts aus verschiedenen Farben. Pflanzen nehmen verschiedene Farben unterschiedlich wahr und reagieren darauf mit spezifischen Wachstumsreaktionen.
- Blaues Licht: Blaues Licht fördert das Wachstum von Stängeln und Blättern und ist daher besonders in der vegetativen Phase wichtig. Es fördert auch die Bildung von Chlorophyll und stärkt die Pflanzenabwehrkräfte.
- Rotes Licht: Rotes Licht ist essentiell für die Blütenbildung und -entwicklung. Es fördert die Bildung von Blütenhormonen und steigert den Ertrag. In der Blütephase sollte der Anteil an rotem Licht im Spektrum erhöht werden.
- Grünes Licht: Grünes Licht wird von Pflanzen weniger stark absorbiert und reflektiert. Es trägt jedoch dazu bei, dass auch tiefere Blattschichten Licht erhalten und Photosynthese betreiben können.
Moderne Beleuchtungstechnologien:
- LED-Lampen: LED-Lampen bieten eine hohe Energieeffizienz und eine lange Lebensdauer. Sie ermöglichen auch die gezielte Steuerung des Lichtspektrums. Es gibt spezielle LED-Growlampen für die vegetative Phase und die Blütephase.
- Vollspektrum-Lampen: Vollspektrum-Lampen decken das gesamte Lichtspektrum ab und ähneln dem natürlichen Sonnenlicht. Sie eignen sich für alle Wachstumsphasen.
- HPS-Lampen: HPS-Lampen (Natriumdampflampen) emittieren ein stark rotes Licht und eignen sich besonders für die Blütephase. Sie haben jedoch einen höheren Energieverbrauch als LED-Lampen.
Tipp: Experimentiere mit verschiedenen Lichtspektren und beobachte, wie deine Pflanzen reagieren. So kannst du die optimale Beleuchtung für jede Wachstumsphase finden.
Weitere Faktoren im Lichtmanagement
Neben Lichtzyklen, Intensität und Spektrum spielen auch weitere Faktoren eine Rolle im Lichtmanagement:
- Lichtverteilung: Die Lichtquelle sollte gleichmäßig über die Pflanzen verteilt werden, um Schattenbildung zu vermeiden. Reflektoren helfen, das Licht optimal zu nutzen.
- Wärmeentwicklung: Einige Lampen, insbesondere HPS-Lampen, entwickeln viel Wärme. Achten Sie auf eine ausreichende Belüftung im Growraum, um Hitzeschäden an den Pflanzen zu vermeiden.
- Energiekosten: Die Beleuchtung macht einen erheblichen Teil der Energiekosten im Indoor-Gardening aus. Wählen Sie energieeffiziente Lampen und optimieren Sie die Beleuchtungsdauer, um die Kosten zu senken.
Fazit
Die richtige Beleuchtung ist der Schlüssel zum Erfolg im Indoor-Gardening. Indem du die Beleuchtung an die jeweilige Wachstumsphase anpasst, kannst du das Wachstum deiner Pflanzen optimieren und maximale Erträge erzielen. Experimentiere mit verschiedenen Lichtzyklen, Intensitäten und Spektren und beobachte genau, wie deine Pflanzen reagieren. So entwickelst du mit der Zeit ein Gefühl für die Bedürfnisse deiner Pflanzen und wirst zum Meister des Lichtmanagements.
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